Skip to main content
Xenium

Arbeite in
Zwischen-
ergebnissen

Wenn Arbeit kein Ergebnis hatte, wurde sie dann getan?

Aufgaben sollten so gewählt werden, dass am Ende einer Arbeits-Session, spätestens am Ende des Tages, anfassbare Zwischen­ergebnisse entstehen. Das schafft Feedback-Punkte und reduziert das Risiko, dass angefangene­ Arbeit unfertig bleibt.

Sachen fertig machen ist wichtig und kann erfordern, sie in sinnvolle Zwischen­ergebnisse­ zu zerteilen.

Das Arbeiten in Zwischen­ergebnissen­ verringert nicht nur kognitive Last und sorgt für Erfolgs­erlebnisse, es hat auch andere weit­reichende Vorteile:

Konsistente­ Zwischen­ergebnisse erzeugen einen Wert schon zum Zeitpunkt ihrer Fertig­stellung und nicht erst mit Abschluss der Gesamt-Aufgabe

Zwischen­ergebnisse dienen als Integrations­- und Feedback-Punkte

Fortschritt­ durch inkrementelles­ Arbeiten viel direkter erlebbar und messbar

Die Arbeit kann leichter übergeben und von Kolleg:innen­ fort­geführt werden, was bei kurz­fristigen Plan­änderungen oder krankheits­bedingten Ausfällen hilft

Die Zerlegung macht Priorisierung­ möglich: Welcher Teil ist von entscheidender­ Bedeutung und sollte unbedingt früh erledigt werden? Welcher Teil ist Kür?

Arbeiten in Kadenzen, also mit selbstauferlegten regelmäßigen Deadlines, ist in der Software­entwicklung gang und gäbe. Zusammen mit dem (öffentlichen­) Zeigen der Zwischen­ergebnisse (im „Review“) forciert die Gestaltung von brauchbaren­ Zwischen­ergebnissen­.

Die Erfahrung aus der agilen Software­entwicklung zeigt: Das Zerlegen von scheinbar unzerlegbaren­ Aufgaben in sinnvolle Teile ist im Grunde immer möglich (vgl. dazu die Übung „Elephant Carpaccio“). Software-Teams gehen dabei in der täglichen Arbeit in der Regel sogar noch weiter: Das Einchecken von Code in ein gemeinsames­ Code-Repository wird technisch ausgeschlossen­, wenn nicht ein kompilierbarer­ und fehler­freier Zustand erreicht ist!

Die als „Slicing“ bekannte Praktik des Zerschneidens­ von Anforderungen­ kann auch als Inspiration­ beim Klein­schneiden von Tätigkeiten­ dienen, die nichts mit Software zu tun haben. Der Trick besteht darin, Stücke wie beim Kuchen „vertikal“ zu schneiden (ein „wert­stiftendes“ Kuchen­stück braucht schließlich­ alle Schichten) und nicht „horizontal“ (niemand will nur den Kuchenboden­).

Schreibe ich etwa ein Konzept, kann ich mit dem Abstract beginnen und schonmal ein Quellen­verzeichnis anlegen, weil diese Abschnitte für sich genommen am nützlichsten­ sind. Sie erfüllen auch schon das Kern­bedürfnis des Managements­, die sowieso die Details nicht lesen werden. Eine weitere Leser­gruppe sind die Enterprise-Architekten­. Sie interessieren­ sich vor allem für Rahmen­bedingungen­ und die wichtigsten­ Qualitäts­anforderungen­, daher nehme ich mir diese kurzen Abschnitte als nächstes vor (gemäß Best Practice sind hier ohnehin nur wenige kurze Sätze gefragt). Anschließend­ erstelle ich die Struktur für das restliche Konzept; so können Leser:innen­ schon sehen, was sie erwartet. Die Abschnitte fülle ich zunächst mit Stich­punkten, die ich sukzessive ausformulieren­ und ergänzen kann. Inhalte, die aufgrund von neuen Erkenntnissen­ oder geänderten Anforderungen­ nicht mehr korrekt sind, markiere ich schonmal als nicht mehr aktuell und kommentiere­ kurz, was sich geändert hat. Diese Markierungen­ können in späteren Schritten abgearbeitet­ werden. So hat das Dokument jederzeit einen brauch­baren, konsistenten­ Zustand.

Der Umgang mit Zwischen­ergebnissen­ und die notwendige Kritik­fähigkeit müssen ggf. geübt werden, wenn dies in einer Organisation­ noch neu ist. Hierbei kann Training, aber auch einfach ein formaler Rahmen helfen.

Lust auf mehr zum Thema?

Hier gehts zu allen Karten

Diese Karte ist Teil des BeAgile-Kartenspiels­. Auf der Übersicht­seite findest Du weitere Informationen­ zum Kartenspiel­ und den Karten.