Kunden, Mitarbeiter und der Gesetzgeber erwarten eine moderne, digitale öffentliche Verwaltung. Mit der Vorbereitung der Ausschreibung für ein neues Fachverfahren mit digitaler Aktenführung haben wir eine öffentliche Verwaltung für die digitale Welt fit gemacht.
Case Study
Die Digitalisierung der öffentlichen Verwaltung stellt Städte und Kreise vor enorme Herausforderungen. Denn die Digitalisierung umfasst mehr als die Installation einer neuen Software. Sie umfasst das Hinterfragen aller auf Papierakten basierenden Prozesse, die Schaffung neuer elektronischer Kommunikationskanäle für Kunden sowie die Etablierung medienbruchfreier Kommunikation mit anderen Behörden.
Neben der Erhebung der bestehenden und Planung der neuen Prozesse, einer umfassenden Aufnahme der Anforderungen und der Prüfung ihrer technischen Umsetzbarkeit umfasst die initiale Phase der Digitalen Transformation oftmals eine (europaweite) Ausschreibung zur Beschaffung der angestrebten Lösung. Dieser Prozess und insbesondere die Vorbereitung der Ausschreibungsunterlagen ist von einer öffentlichen Behörde aufgrund begrenzter Ressourcen im Alleingang oft nur schwer zu stemmen.
Unser Kunde, eine öffentliche Verwaltung, stand vor dieser Herausforderung. Nicht nur forderte der Gesetzgeber mit dem Onlinezugangsgesetz und dem E-Government-Gesetz von unserem Kunden bis Ende 2022 die elektronische Verfügbarkeit von Verwaltungsleistungen mit medienbruchfreien Verfahren. Auch Kunden und Mitarbeiter erwarteten eine Modernisierung des Status Quo. Dies wurde umso dringlicher, als in einem vorherigen durch Xenium geleiteten Vor-Projekt erkannt wurde, dass das bislang eingesetzte Fachverfahren vor Ablauf der Wartung stand und keine zukunftsfähige Basis für eine moderne digitale Verwaltung darstellte. Ein neues Fachverfahren musste her.
Mit dieser Ausgangslage wurden wir damit beauftragt, innerhalb von 5 Monaten die Anforderungserhebung und Ausarbeitung der Ausschreibungsdokumente für das neue Fachverfahren zu übernehmen.
Erfolgreich ausschreiben
Das richtige Team zusammenstellen
Als einer der Erfolgsfaktoren der Ausschreibungsvorbereitung erwies es sich, ein schlagkräftiges Projekt-Team mit klaren Verantwortungen zusammenzustellen. Wir unterteilten das Projektteam hierfür in ein voll für das Projekt verfügbares Kernteam und ein erweitertes Team.
Zum Kernteam zählten ein interner Projekt-Verantwortlicher und jeweils ein Vertreter der relevanten Fachbereiche. Außerdem umfasste das Kernteam zwei unserer Xenium-Berater, welche die inhaltliche Aufnahme und Abstimmung der Anforderungen verantworteten, die Systemlandschaft analysierten, Marktstudien durchführten und das Anforderungsdokument erstellten.
Das erweiterte Projektteam umfasste die Key-Anforderer und Team-Leads der einzelnen Fachbereiche, den Projekt-Sponsor, sowie Vertreter der Gremien (z.B. Personalratsvertreter und Datenschutzbeauftragte). Um frühzeitig Stolpersteine aufzudecken, zogen wir außerdem Vertreter des Rechtsamts und der internen Vergabestelle hinzu. Unser Bestreben war es, das erweiterte Projektteam durch eine offene Kommunikation aktiv in das Projekt einzubeziehen und eine Begeisterung für die Digitale Transformation zu erwecken. Durch einen Multiplikatoreneffekt wurde diese Begeisterung in die gesamte Belegschaft weitergetragen.
Das Gesamtbild durchleuchten
Die Einführung eines neuen Fachverfahrens mit digitaler Aktenführung und elektronischen Workflows berührt fast alle Prozesse einer öffentlichen Verwaltung. Um ein umfassendes Gesamtbild der Anforderungen an das neue Fachverfahren aufzunehmen, entwickelten wir eine breit ausgerichtete, kaskadierende Interviewstrategie, ähnlich einem Schneeballsystem: