Wo erarbeitet eine Person etwas und jemand anders bewertet oder nimmt ab?
Schließe diesen geöffneten Feedback-Zyklus und schlag ein Vorgehen vor, bei dem jede:r für die Qualität der eigenen Arbeit verantwortlich ist.
„Ach, ich gebe das mal so ab, da schaut ja eh noch mal jemand drüber“. Hast du sowas auch schonmal gedacht?
Zu diesem Gedanken passen auch solche Verhaltensmuster, die man wohl schon in dem ein oder anderen Büro beobachten konnte:
Entwickler, die die eigene Software nur oberflächlich testen (es gibt ja den nachgelagerten Softwaretest)
Analysten, die Anforderungen nur auf Überschriftenebene erfassen (es kommt ja eh noch das Refinement-Meeting)
Projektleiter, die Risiken nur melden und nicht auflösen (es gibt ja noch den Lenkungsausschuss)
So wird überall mehr Aufwand erzeugt und oft auch schlechtere Ergebnisse. Wenn dann was schief geht, fühlt sich keiner verantwortlich, denn die Verantwortlichkeit ist unklar. Denn die Abnahme durch die abnehmende Stelle verkommt bei Verantwortungsindirektion leicht zum Selbstzweck. Hätte der Test nun den Fehler finden müssen oder der Entwickler? Und was war eigentlich das Ziel: Abnahme oder innere Qualität?
Hält man jedoch Feedback-Zyklen klein und stärkt die Eigenverantwortlichkeit, spart es Zeit und erhöht die Qualität. Denn nun gibt es kein Sicherheitsnetz mehr, auf das man vertrauen kann. Und wenn etwas schief geht, muss man bei sich selbst schauen. Gleichzeitig kann Autonomie die intrinsische Motivation erzeugen (wie z.B. von Daniel Pink in seinem Buch Drive beschrieben).
Lust auf mehr zum Thema?
“Drive – The surprising truth about what motivates us” von Daniel Pink argumentiert, dass Menschen besser arbeiten, wenn sie Autonomie, Perfektionierung (Mastery) und Sinnhaftigkeit (Purpose) in ihrer Arbeit erleben.